Finanzierung für Existenzgründer

Förderbanken, Eigenanteil, etc: Diese Tipps helfen beim Weg in die Selbständigkeit

Viele junge Augenoptiker träumen vom eigenen Geschäft, scheuen aber den Schritt in die Selbstständigkeit. Sorge Nummer 1: die Finanzierung für den Unternehmenskauf. Diese Vorbehalte sind aber in den allermeisten Fällen unbegründet – denn es gibt die passenden Lösungen.

Wenn sich jemand in dieser Thematik auskennt, dann sind es die Experten der AOS Unternehmensberatung GmbH – unserem Kooperationspartner bei OptiChange. AOS-Geschäftsführer Stefan Herburg und sein Kollege Ingo Kemmer haben für Sie die wichtigsten Finanzierungs-Kriterien zusammengefasst.

Die Finanzierungsmöglichkeiten für Existenzgründer, die sich im Rahmen einer Unternehmensnachfolge selbstständig machen wollen, sind weiterhin äußerst attraktiv und mit überschaubarem Aufwand zu realisieren. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen stimmen.

Die idealen ersten Ansprechpartner für die Finanzierung sind die Bank des verkaufenden Unternehmers und die eigene Bank. In den meisten Fällen ist eine örtliche „Sparkasse" oder „Volksbank" in der engen Auswahl. Falls nicht, sollte der Kreis auf beide regional vor Ort tätigen Institute erweitert werden. Fallen Wohnort des Nachfolgers und Standort des Unternehmens auseinander, so wird man an dort zuständige Kollegen vermittelt.

Ob regionales Kreditinstitut oder bundesweit tätiger Anbieter: Alle Banken können sich bei der Zusammenstellung der Finanzierung neben hauseigenen Produkten auch Förderkrediten bedienen. Die bekanntesten Anbieter sind die bundesweit tätige KfW und bundeslandbezogene Einrichtungen, die Landesbanken.

Vor- und Nachteile von Förderbanken

Die Einbindung von Förderbanken hat Vorteile für den Käufer sowie auch für die vermittelnde Bank selbst. So liegen die Zinsen oft geringfügig niedriger als bei einer hauseigenen Finanzierung. Zudem kann die Bank in gewissem Umfang das Haftungsrisiko abwälzen und sich so leichter für eine Finanzierung entscheiden.

Nachteile sind zusätzliche Formalien, längere Beantragungs- und Bearbeitungszeiten und unverrückbare Laufzeiten der Kreditlinien. Je nach Programm gibt es zu Beginn tilgungsfreie Jahre. Sondertilgungen sind bei Förderkrediten in der Regel ausgeschlossen. Zudem stehen viele Programme unter der Bedingung, dass 15 Prozent der Gesamtsumme aus eigenen Mitteln eingebracht werden müssen. Die gewährte Kreditsumme reduziert sich hierdurch auf 85 Prozent des gesamten Finanzierungsbedarfes. Angesichts dieser Aspekte sind hauseigene Lösungen der Banken erheblich flexibler. Sie erfordern jedoch ausgezeichnete Sicherheiten.

Finanzierung ohne und mit ausreichendem Eigenanteil

Sollten Kaufinteressenten keine auseichenden Sicherheiten vorweisen können, muss das nicht gleichbedeutend mit einem Finanzierungs-Aus sein.Gelingt es dem Gründer mit seinem Berater in Zusammenarbeit mit der finanzierenden Bank, die Bürgschaftsbank zu überzeugen und ins Boot zu holen, übernimmt diese eine Ausfallbürgschaft. Die Gebühren variieren, stellen aber für den Gründer meist kein Hindernis dar. da nur durch sie die Finanzierung erst möglich wird.

Knackpunkt bei der Finanzierbarkeit ist dann allenfalls der geforderte Anteil an eigenen Mitteln. Sollte der Sparstrumpf dafür nicht reichen und sich kein „Sponsor" aus dem engsten Familienkreis finden, so besteht die Möglichkeit, den Betrag über ein Nachrangdarlehen von Privat in die Gesamtfinanzierung einzubringen. Gerne von Banken und Förderinstituten gesehen: Wenn der Altunternehmer ein solches Eigenkapitalersatzdarlehen gewährt und das Nachfolgevorhaben und damit verbundene Risiko auf diese Weise ein Stück weit ideell mitträgt. Zwingend vorausgesetzt wird die Abgabe einer Rangrücktrittserklärung.

Wenn der eingebrachte Betrag doch aus der Spardose kommt, so ist betriebswirtschaftlich einzuplanen, dass dieser Betrag schnellstmöglich aus der Liquidität heraus an seine Quelle zurückfließt, ohne auf eine branchenübliche Privatentnahme zu verzichten. Solch eine Einlage ist in einem aussichtsreichen Nachfolgevorhaben sinnvoller und rentabler angelegt als für einen Bruchteil eines Prozentes p.a. auf einem Sparkonto.

Eine weitere Möglichkeit der Teilfinanzierung eines Unternehmenskaufes besteht in der Unterstützung von Handelspartnern aus der Branche. Hiermit können beispielsweise zusätzliche Anschaffungen oder liquide Reserven ermöglicht werden. Die formalen Anforderungen an ein Eigenkapitalersatzdarlehen erfüllen solche Lieferantenkredite nicht. Finanziert die Bank hausintern, können solche Mittel aber in der Regel in die Gesamtfinanzierung eingebunden werden. Die Laufzeiten betragen häufig nur wenige Jahre. Das macht diese Option insbesondere für Vorhaben interessant, bei denen deutlich mehr Liquidität gegeben ist, als über Bankkredite getilgt werden könnte.